Wettbewerb // Münster 2024
Der Rat der Stadt Münster hat im Jahr 2020 die Entwicklung neuer Münster Modellquartiere rund um den DEK beschlossen. Die unmittelbare Stadtsilhouette am Wasser soll sich in eine grüne Zone für Freizeit und Erholung mit einem vorbildlichen Mobilitätskonzept verwandeln. Auf den vorhandenen Konversionsflächen rechts und links des DEKs und nur wenige Fahrradminuten vom Stadtzentrum und Hauptbahnhof entfernt, sollen neben dem Wohnen auch Möglichkeiten für die Kultur- und Kreativwirtschaft sowie für dienstleistungs- und gewerbeorientierte Betriebe und urbane Produktionsstätten geschaffen werden. Dabei soll die Fläche rund um den Stadthafen 2 gemeinsam mit den Impulsgebern und Erstnutzern rund um die Kulturszene „Am Hawerkamp“ und der Initiative „Nieberdingstraße“ entwickelt werden und neue modellhafte, urbane Stadtqualitäten im Sinne der Modellquartiere 3 | 4 | 5 am Wasser entfalten.
Der Standort des neuen Modellquartiers 3 an der Theodor-Scheiwe-Straße soll in Beziehung zu den Modellquartieren 1 und 2 an der Steinfurter Straße sowie den nordwestlichen Wissensquartieren stehen und die wachsende Stadt stadträumlich und funktional verknüpfen.
So entsteht eine zukunftsfähige und vernetzte Stadt mit noch mehr Lebensqualität und Attraktivität. Im Hinblick auf eine künftige stadt-, umwelt- und klimafreundliche Mobilität bietet das Modellquartier 3 einzigartige Chancen und Qualitäten: Vom Domplatz aus startend ist das Areal mit dem Fahrrad über die Schillerstraße in ca. 15 Minuten Fahrtzeit in süd-östlicher Richtung zu erreichen. Das Leitbild einer „Stadt der kurzen Wege“ kann so in Münster im Sinne vorbildlicher Mobilität mit Leben gefüllt werden! Die Standortvorteile des Areals liegen auf der Hand: unmittelbare Wasserlage gegenüber Stadthafen 1, schnelle Anbindung an die Innenstadt über die Radroute Lütkenbecker Weg und Schillerstraße, unmittelbare Nähe zum Grünzug Lütkenbeck-Loddenbach.
Geplant ist auf einer Fläche von ca. 10 ha die Realisierung eines breiten Wohnungsmixes. Das Wohnungsangebot soll insbesondere ein finanziell leistbares Wohnen auf der Grundlage der SoBoMü ermöglichen und somit ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur Entlastung des Münsterschen Wohnungsmarktes leisten. Es soll ein neues lebendiges Modellquartier in einer dichten, vitalen Mischung aus Wohnen und Arbeiten, sowohl im gesamten Quartier als auch in den einzelnen Gebäuden entstehen.
Die urbane Vitalität des Modellquartiers 3 soll durch "lebendige" Erdgeschosse entstehen, z. B. durch Räume für Gemeinschaft, kulturelle und soziale Treffpunkte, Läden, Orte zum Arbeiten, für Dienstleistungen sowie für urbane Produktionsstätten und Handwerksbetreibe, Galerien, Gastronomien etc. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass hier weitere neue Arbeitsplätze im Zuge der zeitgemäßen Nutzungsmischung im Modellquartier 3 entstehen könnten.
Im September 2022 hat ein Werkstattverfahren mit den integrierten DIALOGEN 1, 2 und 3 zu den gesamten neuen Modellquartieren 3 | 4 | 5 rund um den DEK stattgefunden, um die Rahmenbedingungen für den großen Planungsraum vorab zu klären, die einzelnen Standortbegabungen herauszuarbeiten und vor allem auch eine intensive Einbindung der zahlreichen Initiativen rund um die Hafen- und Kanalentwicklungen zu ermöglichen. Das von nahezu allen Akteuren positiv begleitete Werkstattverfahren hat den Blick für die gesamtstädtische Bedeutung geschärft, einen gemeinsam verabschiedeten „Perspektivplan“ mit wichtigen räumlichen- und funktionalen Leitplanken und zudem eine große Ideenvielfalt hervorgebracht, die ein gutes Fundament für die weiterzuführenden Planungsprozesse sind.
Über das erste Wettbewerbsverfahren für das Modellquartier 3 im Rahmen der Modellquartiere soll nun eine Bearbeitungsgemeinschaft gefunden werden, die den städtebaulich-freiraumplanerischen Rahmenplan mit einer in das Gesamtkonzept integrierten, groben Entwässerungskonzeption vor und parallel zum Bebauungsplanverfahren erarbeitet. Auch zu den anderen Modellquartieren 4 und 5 sind zeitversetzt konkurrierende Verfahren angedacht. Alle Ergebnisse werden dann zu einem „aufwachsenden“ bzw. aktualisierten Masterplan „Stadthäfen“ zusammengeführt.
Das Team von FALTIN+SATTLER konzipiert, betreut und moderiert das über mehrere Jahre angesetzte Gesamtverfahren zu den fünf Modellquartieren mit einzelnen Werkstätten, Foren, Online-Dialogen und den Wettbewerben.
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