Großer Hof

Wettbewerb // Braunschweig 2024

Das Wettbewerbsgebiet „Großer Hof“ im Norden der Braunschweiger Innenstadt ist Teil des mittelalterlichen Stadtgefüges der Weichbilder Neustadt und Hagen. Die hier vorhandenen Schulen Kielhornschule und Helene-Engelbrecht-Schule stehen derzeit leer und sind u.a. aus statischen Problemen für einen Abriss vorgesehen. Die Schulgrundstücke standen zusammen mit dem heute als Stellplatzareal genutzten Grundstück der ehemaligen Markthalle bereits in der Vergangenheit im Zentrum verschiedenster Diskussionen zu einer zukünftigen Entwicklung mit dazugehörigen Untersuchungen von Nachnutzungsvarianten. Im Jahr 2019 wurden die politischen Entscheidungen getroffen, die Helene-Engelbrecht-Schule zu verlagern und die 6. Integrierte Gesamtschule (IGS) auf dem Gelände der heutigen Tunicahalle zu entwickeln. Auch die Realisierung einer zentralen städtischen Musikschule, eines Konzertsaales, einer kleinen zweizügigen Innenstadt-Grundschule und einer Kita wurde in verschiedenen Varianten (in Kombination mit Wohnen) untersucht und verworfen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, in der Innenstadt am Großen Hof ein größeres Stadtentwicklungsprojekt mit nachfragegerechter Wohnraumbereitstellung und sozial- bzw. gemeinbedarfsorientierten Einrichtungen sowie weiteren Kreativangeboten für einen urbanen, innenstadtadäquaten Nutzungsmix zu realisieren.

In Anbetracht der stadtklimatischen Situation ist an diesem Standort auch eine „Grüne Oase“ vorstellbar. Die Entsiegelung und Begrünung der öffentlichen Räume muss zu hohen Aufenthalts- und Lebensqualitäten im neuen Quartier und seiner Nachbarschaft führen. Zudem besteht die Chance, durch die Stärkung der Fuß- und Radwegeverbindungen im Gefüge der Braunschweiger Innenstadt, bessere Voraussetzungen für die Erreichbarkeit für kulturelle Nutzungen, Gemeinbedarfsnutzungen oder einer Kita zu ermöglichen. Dafür sollen die aus heutiger Sicht durch den ruhenden Verkehr mindergenutzten öffentlichen Freiräume im Wettbewerbsgebiet, auch unter stadtklimatischen Aspekten, neu und kindgerecht gestaltet und qualifiziert werden. Heute trägt das Wohnen - auch außerhalb der Geschäftszeiten - maßgeblich zur Belebung der Braunschweiger Innenstadtquartiere bei. Insofern ist es wünschenswert, die Wohnnutzung in der Innenstadt auch über das Projekt Wohn- und Kreativquartier „Großer Hof“ zu bewahren und weiterzuentwickeln. In Anbetracht der zentralen und dennoch relativ ruhigen, geschützten Lage und mit Blick auf die umgebende Nutzung könnten im Projektareal verschiedene urbane Wohnsegmente bedient werden. Urbane Mietwohnungen unterschiedlichster Größen sind ebenso vorstellbar wie alternative und gemeinschaftliche Wohnformen in Mehrfamilienhäusern. Sie alle haben eines gemeinsam, im Quartier muss eine angemessene Dichte in der Stadt der kurzen Wege entstehen – nachhaltig und autoarm.

Für die bestmögliche städtebauliche und freiraumplanerische Perspektive lobt die Stadt Braunschweig einen Wettbewerb gem. RPW 2013 aus. Der Wettbewerb soll mit max. 20 Teilnehmenden - jeweils Teams bestehend aus Städtebau / Architektur und Landschaftsarchitektur im Frühjahr 2024 starten.

Großer Hof

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