Nicht offener Wettbewerb (RPW 2013) // Braunschweig 2017
Leistungen der FSW Düsseldorf
An zentraler Stelle in Braunschweig wird der Umbau der heute unter dem Namen Burgpassage bekannten Handelslage zu einem modernen und lebendigem Handels-, Dienstleistungs- und Wohnstandort geplant. Die heutige Situation der Burgpassage, die in den 1980er Jahren als interne Passage und zweigeschossige Einkaufszone geplant und gebaut wurde, ist unbefriedigend. Auch wenn die Wegeverbindung durch die Passage bis heute gut angenommen wird und neben den Straßen Hutfiltern und Schuhstraße eine wichtige Verbindung darstellt, ist der Raum und Charakter der Passage in die Jahre gekommen und verfügt im Vergleich zu anderen Lagen innerhalb der Fußgängerbereiche über eine geringere Attraktivität und Strahlkraft.
Die Erscheinung der Passage wird den heutigen Ansprüchen an eine Handelslage nicht gerecht. Zahlreiche Leerstände in den Obergeschossen kennzeichnen die Ladenpassage heute und verweisen auf die Problematik der dort unzureichend angebundenen Handelslagen. Eine integrative Anbindung an den Stadtgrundriss über die Straßen Hutfiltern und Schuhstraße ist heute aufgrund der Eingangssituationen nur bedingt wahrnehmbar. Daher ist es das Ziel des Investors, durch eine Neukonzeption der gesamten Handelslage diese als einen lebendigen Einzelhandels- und Wohnstandort mit einer grundsätzlich anderen strukturellen Ausrichtung in die historisch gewachsene Innenstadt zu integrieren – und damit ein neues Stück Braunschweig zu entwickeln. Unter der sensiblen Berücksichtigung des Denkmalschutzes soll die neue Handelslage die bestehenden Strukturen in der Mitte von Braunschweig wie selbstverständlich ergänzen.
Dabei gilt es, sensibel die Themen des Denkmalschutzes zu reflektieren. Als Teil eines im 2. Weltkrieg weitgehend unzerstörten Altstadtbereichs wurden weite Teile des umfassenden Blockrandes als Denkmalensemble unter Schutz gestellt. Dies betrifft auch beide heutigen Zugänge zur Burgpassage, die Gebäude Hutfiltern 8 und Schuhstraße 6. Vor dem Hintergrund der heute nach außen eher geringen Präsenz der Passage und den gewünschten veränderten Standortqualitäten stellt sich die Frage, wie diese Problematik gestalterisch und denkmalpflegerisch gelöst werden kann. Es ist ein Ziel des Wettbewerbs, den Standort stärker in den Fokus der Stadtöffentlichkeit zu rücken. Die Aufgabe bietet den seltenen Fall – und damit die große Chance – eine der wichtigsten zentralen Handelslagen der Stadt städtebaulich und architektonisch neu zu ordnen und mit neuer Nutzung und angemessener gestalterischer Kraft in das historisch geprägte innerstädtische Gefüge von Braunschweig zu integrieren.
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