Verhandlungsverfahren // Köln 2024
Im Jahr 1990 wurde das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) von Migrant*innen gegründet. Inzwischen verfügt DOMiD e.V. mit ca. 150.000 vorwiegend alltagsgeschichtlichen Zeugnissen, Objekten, Fotos, Dokumenten, AV-Medien u.v.m., über die bundesweit größte Sammlung, die die vielfältige Geschichte der Migration in Deutschland dokumentiert. Seit der Gründung von DOMiD war es das Ziel ein Museum zu errichten, in dem Migration als Normalfall vermittelt wird. Diese Zielsetzung steht nun vor seiner Verwirklichung. Das Museum mit dem Arbeitstitel „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ wird im Kölner Stadtteil Kalk in einem historischen Fabrikgebäude (Hallen Kalk) entstehen.
Das Migrationsmuseum wird in einer ehemaligen Werk- und Produktionshalle - Halle 70 - entstehen. Die Halle 70 befindet sich auf einem ehemaligen Industrieareal, eingebettet im Gesamtensemble „Hallen Kalk“, in dem östlich des Areals durch die Stadt Köln, das dort entstehende Kulturquartier „Osthof“ entwickelt wird. Im Westen ist die Halle 70 noch verbunden mit der Halle 71. Der Industriecharakter der Halle ist weitestgehend vorhanden und soll möglichst erhalten bleiben. Dieses außerordentlich attraktive Industriegebäude mit seiner Stützenreihe und Kranbahnen soll in seiner neuen Funktion und als Industriekultur in das Architektur- und Ausstellungskonzept eingebunden werden. Das Migrationsmuseum soll neben der Ausstellungsfläche von insgesamt 2.950 qm unterschiedliche Funktionen aufnehmen, u.a. ein Foyer, Archiv, Veranstaltungsräume, Kino, Verwaltungsflächen, Museumsshop, Café und Open Space Flächen. Die ca. 15 m hohe Halle ermöglicht eine zweigeschossige Nutzung des Hauses, wobei die Höhe auch als architektonische Qualität verstanden wird und beibehalten werden soll. Das Migrationsmuseum möchte sich dem Quartier und der Stadtgesellschaft öffnen und einem großen Teil der Bevölkerung den barrierearmen Zutritt gewährleisten. Die Fertigstellung ist für 2028 vorgesehen (Eröffnung 2029).
Über ein Verhandlungsverfahren mit Studienentwicklung sollen die Planungspartner*innen für die Planung und Realisierung des Migrationsmuseum gefunden werden. Dabei sind Ausstellungskonzeption und Architektur und Gestaltung sowie die notwendigen Fachgewerke als integrativ zu bearbeiten. Das Team von FALTIN+SATTLER ist mit der Betreuung des Verfahrens beauftragt.
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