Museum für Raumkunst – Wettbewerb für Architekten // Kassel – 2017
Leistungen der FSW Düsseldorf
Das Deutsche Tapetenmuseum ist eine der durch die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) betreuten musealen Sammlungen. Zuletzt befanden sich dessen Ausstellungsräume im 1. Obergeschoss des Hessischen Landesmuseums am Brüder-Grimm-Platz. Mit der Neugestaltung des Hessischen Landesmuseums, die unter der Maßgabe der Profilschärfung und Konzentration auf hessische Kultur‐ und Landesgeschichte erfolgt, hat das Tapetenmuseum seinen – stets als provisorisch angesehenen – Standort verloren. Da die Sammlung für den Museums‐ und Kulturstandort Kassel eine herausragende Bedeutung besitzt und durch ihre weltweite Einmaligkeit eine große Anziehungskraft für den Kulturtourismus bietet, wird ein dauerhafter Standort gesucht. Durch die Entscheidung, den Hessischen Verwaltungsgerichtshof von seinem bisherigen Standort am Brüder-Grimm-Platz an andere Stelle zu verlagern und dafür das VGH-Gebäude im Jahr 2018 zu räumen, wird ein Grundstück gegenüber der ehemaligen Arnoldschen Tapetenfabrik mit einer hervorragenden innerstädtischen Lage verfügbar und ist daher für das Tapetenmuseum optimal geeignet. Mit diesem Standort wird das „Museumsquartier“ zwischen Brüder‐Grimm‐Platz, Weinberg und Schöner Aussicht mit den bereits bestehenden Einrichtungen Landesmuseum, Landes‐ und Murhardsche Bibliothek, Grimm‐Welt, Museum für Sepulkralkultur sowie Neue Galerie nachhaltig gestärkt.
Ziel des Wettbewerbs ist die Planung eines Neubaus für das Deutsche Tapetenmuseum im „Museumsquartier“ in Kassel, welche neben der Konzeption eines modernen Museumsbaus die stimmige Integration von teilweise denkmalgeschützten Bestandsgebäuden in das Museumskonzept beinhaltet. Der Neubau wird damit erstmals adäquate Ausstellungsräume für eine Dauerpräsentation erhalten, die den Anforderungen dieser besonderen und weltweit einmaligen Tapetensammlung entsprechen. Die derzeitige Sammlung des Deutschen Tapetenmuseums umfasst rund 23.000 Einzelstücke und sucht aufgrund ihrer Bandbreite von Goldledertapeten über Flock-, Leinwand- und Wachstuchtapeten bis hin zu bemaltem und bedrucktem Papier ab dem 17. Jahrhundert bis in die Moderne ihresgleichen in der Welt.
Im projektierten Neubau soll diese Sammlung im Zusammenhang mit Wohnkultur- und Designobjekten unter Berücksichtigung kulturgeschichtlicher Aspekte präsentiert werden. Der Besucher soll durch wechselnde Raumsequenzen geleitet werden, in welchen die einzelnen Tapeten mit entsprechenden Möbeln und weiteren zeittypischen Designobjekten in Szene gesetzt werden. Daneben sollen in einzelnen Bereichen wichtige Ornament- und Mustertypen vertieft und die technischen Herstellungsprozesse erläutert werden. Zielgruppen sind nicht nur ein an Kunst, Wohnkultur und Innenarchitektur Interessierte und Fachleute, sondern ein breites Publikum, das in die vielfältigen Ausdruckformen der Gestaltung von Innenräumen eingeführt werden wird.
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