München Freiham-Nord 2. RA

Wettbewerb in zwei Stufen für Architekten / Stadtplaner mit Landschaftsarchitekten // München 2017 – 2018

Leistungen der FSW Düsseldorf

  • Vorbereitung, Organisation und Gesamtkoordination des Verfahrens
  • Formale und technische Vorprüfung
  • Dokumentation

Besondere Städtebauaufgabe — Neuer Stadtteil-Baustein auf 57 ha

Im Westen des Stadtgebietes der Landeshauptstadt München entsteht derzeit der neue Stadtteil Freiham. Nördlich der Bodenseestraße sind die Planungs- und Realisierungsvorbereitungen derzeit auf der Basis eines 2011 durchgeführten städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerbs und der daraus erwachsenen Rahmenplan weit fortgeschritten. Der dazugehörige Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2068 für den 1. Realisierungsabschnitt Freiham Nord (1. RA), mit einer Fläche von rund 85 ha, ist Anfang des Jahres 2016 in Kraft getreten. Der 1. RA befindet sich bereits in der baulichen Umsetzung. Die Erschließungsvorbereitungen rund um die neue Aubinger Allee wurden getroffen, erste Bauprojekte sind in der Realisierung. Insgesamt entsteht über das ambitionierte Projekt Freiham Nord eines der wichtigsten Stadterweiterungsgebiete der Landeshauptstadt München. Auf einer Fläche von ca. 190 ha wird ein kompakter, urbaner und grüner Wohnstandort für ca. 20.000 – 25.000 Bewohnerinnen und Bewohner mit den notwendigen Infrastruktureinrichtungen stufenweise und dennoch innerhalb eines klaren Realisierungshorizontes umgesetzt.

Nun soll auch der 2. Realisierungsabschnitt des Wohnstandortes auf einer Fläche von rund 57 ha entwickelt werden, um künftig auch für diesen Bereich Baurecht für urbane Wohnungsangebote im Geschosswohnungsbau und entsprechender sozialer, kultureller und technischer Infrastruktur schaffen zu können. Um bestmögliche städtebaulich-landschaftsplanerische Konzepte zu ermöglichen und die erforderliche Qualität für die weitere Planungsphase und das Baurecht zu erhalten, hat sich die Landeshauptstadt München dazu entschlossen, auch für den 2. Realisierungsabschnitt Freiham Nord (2. RA) ein Wettbewerbsverfahren durchzuführen. Der städtebaulich-landschaftsplanerische Wettbewerb zum 2. RA Freiham Nord wird in zwei aufeinander aufbauenden und dennoch getrennten Stufen durchgeführt. Gegenstand der 1. Wettbewerbsstufe ist die Entwicklung und Ausarbeitung eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Konzeptes für den gesamten 2. RA des Wohnungsschwerpunktes Freiham Nord. Betrachtet wird der Bereich zwischen dem Landschaftspark Freiham im Norden und Westen und dem Rahmen- bzw. Bebauungsplan Nr. 2068 (1. RA Freiham Nord) im Osten und Süden.

Besonderer Städtebaudialog: Integrierte Qualifizierung und Partizipation

Als Abschluss der 1. Wettbewerbsstufe wird das Preisgericht eine Preisgruppe mit maximal 8 Arbeiten auswählen, die sich damit für die Teilnahme an der Stufe 2 des Wettbewerbs qualifizieren und dann ihre jeweiligen städtebaulich-landschaftsplanerische Konzept vertiefen. Vorgesehen ist dabei auch die Ausarbeitung von Interventionsräumen mit einer Fokussierung auf die zu erwartende Städtebau- und Freiraumqualität für das urbane Wohnen. Hierbei sind die Vertiefungsbereiche in einem detaillierten Maßstab und einer differenzierten Darstellungsweise in Bezug auf Nutzungen, Dichtebelegung, Gestaltungselementen, Übergängen, Materialien usw. auszuformulieren. Die 2. Wettbewerbsstufe endet mit einer abschließenden Preisgerichtssitzung, bei der die Rangfolge der Entwürfe festgelegt wird und die Preise vergeben werden. Unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts soll das beste Konzept die Basis für die zu beauftragende Rahmenplanung nach dem Baugesetzbuch (BauGB) werden. Daran anschließend erfolgt die verbindliche Bauleitplanung.

Das Stadterweiterungsgebiet Freiham im Münchner Westen zählt zu den wichtigsten strategischen Vorhaben der Stadtentwicklung der Landeshauptstadt München. Mit dem 2. RA als Teil der Entwicklung Freiham Nord, seiner Größe und Lage erlangt das Gebiet stadtweite Bedeutung und ist damit auch für die angrenzenden Stadtbezirke, aber auch für die gesamte Öffentlichkeit von großem Interesse. Daher soll im Vorfeld des Wettbewerbsverfahrens, zwischen den beiden Wettbewerbsstufen und nach dem Wettbewerb, eine intensive Beteiligung der Öffentlichkeit und somit aller relevanten Gruppen der Stadtgesellschaft durchgeführt werden. Es wird angestrebt, die Inhalte und Gestaltung der Planung sowie der späteren Umsetzung allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Durch den Austausch und der Einbindung des „Wissens vor Ort“ wird eine verbesserte Planung eine größtmögliche Akzeptanz erwartet. Die in das zweistufige Wettbewerbsverfahren integrierten Öffentlichkeitsbeteiligungen sollen sowohl der stadtweiten Bedeutung als auch dem Umstand, dass der Wohnstandort Freiham Nord in den kommenden Jahren sukzessive umgesetzt werden wird, Rechnung tragen. Die durch das Preisgericht ausgewählte Preisgruppe der 1. Stufe bzw. die Teilnehmenden der Stufe 2 sollen in der 2. Öffentlichkeitsbeteiligung (vor Start der Stufe 2 des Wettbewerbs) die Wettbewerbsbeiträge persönlich präsentieren.

München Freiham-Nord 2. RA

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